Was wir über den REttungsdienst in Österreich wissen

DATEN – ZAHLEN – FAKTEN

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Positionspapiere

von Organisationen und Initiativen

Initiative Zukunft Rettungsdienst (2024)

Initiative Notärzte Oberösterreich (2023)

Initiative Zukunft Rettungsdienst (2022)

ÖGARI Anästhesie Nachrichten (2022)

AGN Notfallversorgung in der Steiermark (Konzept Stand 25.7.2022)

ÖGB Arge FGV (2017)

Österreichische Akademie für Gesundheitswesen (1995)

Wie viele Sanitäter gibt es?

Belegbare Zahlen und Schätzungen

Vorweg: Sanitäter:innen sind nicht im Gesundheitsberuferegister registriert (werden jedoch als Gesundheitsberufe gelistet), deshalb gibt es österreichweit und flächendeckend keine belegbaren Zahlen

 

Die Ausbildung von Sanitäter:innen erfolgt direkt bei den Organisationen, d.h. es gibt auch keine öffentlich publizierten Zahlen darüber, wie viele Rettungssanitäter:innen und Notfallsanitäter:innen jährlich ausgebildet werden.

 

Auch die alle zwei Jahre gesetzlich vorgeschriebene Rezertifizierung von Sanitäter:innen wird von den Organisationen selbst durchgeführt und dokumentiert, sodass auch hier entsprechendes Zahlenmaterial fehlt.

Wir gehen aktuell von maximal 55.000 aktiven Sanitäter:innen in Österreich aus, möglicherweise sogar noch deutlich weniger.

  • davon beruflich etwa 6.000
  • davon im Zivildienst ca. 5.600 und im Freiwillig Sozialen Jahr (FSJ) ca. 600
  • davon mit der Qualifikation Notfallsanitäter (inkl. alle mit besonderen Kompetenzen) etwa 7.000
  • Tirol ist das einzige Bundesland, für das unabhängig belegte Zahlen vorliegen (siehe unten). Bei einem Bevölkerungsanteil von 8,5% von ganz Österreich, entsprächen die hochgerechneten 3.200 Sanitäter:innen in etwa 37.650 für ganz Österreich.
  • Das Rote Kreuz als größter Anbieter spricht selbst von rund 47.000 Mitarbeiter:innen im Rettungsdienst (rechnet man die Zahlen aus OÖ mit 16,8% der Bevölkerung, hoch, käme man sogar auf 48.255)
  • Der Samariterbund nennt eine Zahl von etwa 4.500, dazu kommen die anderen Anbieter, die Berufsrettung Wien, und das Bundesheer.
  • Aber: nach Abschluss der Rettungssanitäter-Prüfung und nach jeder Rezertifizierung gilt die Tätigkeitsberechtigung für weitere zwei Jahre. D.h. es ist von einer sehr hohen Dunkelziffer an nicht mehr aktiven Sanitäter:innen mit immer noch aktiver Tätigkeitsberechtigung auszugehen, zumal alleine schon die meisten der jährlich ausgebildeten über 5.500 Zivildiener nicht oder nicht lange freiwillige im Rettungsdienst verweilen.

Ausbildungsstufen laut Sanitätergesetz

  • Rettungssanitäter (RS) – 100 Stunden Theorie, 160 Stunden Praxis
  • Notfallsanitäter (NFS) – zusätzlich zu RS 160 Stunden Theorie, Krankenhauspraktikum 40 Stunden, Praktikum am Notarztsystem 280 Stunden (davon 120 auch im Krankenhaus zulässig) 
  • Notfallsanitäter mit der allgemeinen Notfallkompetenz Arzneimittellehre (NFS-NKA) – zusätzlich zu NFS 40 Stunden Theorie
  • Notfallsanitäter mit der allgemeinen Notfallkompetenz Venenzugang und Infusion (NFS-NKV) – Zusätzlich zu NFS-NKA 10 Stunden Theorie und 40 Stunden Krankenhauspraktikum
  • Notfallsanitäter mit der besonderen Notfallkompetenz Intubation (NFS-NKI) – zusätzlich zu NFS-NKV 30 Stunden Theorie und 80 Stunden Intensivpraktikum im Krankenhaus
Standard-Ausbildungszeit gesamt: 260 Stunden (ca. 85% aller Sanitäter:innen)
Höchste mögliche Ausbildungszeit gesamt: 940 Stunden (wobei für NFS vorab 160 Stunden Rettungspraxis Voraussetzung sind und für NFS-NKI vorab nochmals 500 Stunden auf einem Notarztsystem)
 
Überblick über dokumentierte Quellen

Zivildienst (Zivildienstserviceagentur)

Tirol (Bericht ÄLRD – Stand bis 30.6.2021)

  • gesamtes Rettungsdienstpersonal in Tirol 3.199
  • davon 2.498 RS, 235 NFS und 466 mit besonderen Kompetenzen (35 NKA, 417 NKV, 14 NKI)
  • hauptberuflich im Rettungsdienst 395, davon 74,93% NFS

Berufsrettung Wien  (Schriftliche Mitteilung auf Anfrage von 05/2023)

  • 98 Rettungssanitäter:innen, 243 Notfallsanitäter:innen, 236 Notfallsanitäter:innen NKA/NKV, 281 Notfallsanitäter:innen NKI
  • +22% Ausbildungszeit zu den gesetzlich festgelegten Mindeststunden (insbesondere im Modul 1 RS und Modul 2 NFS)
  • Wikipedia (Stand 2021) „Berufsrettung Wien“ – über 800 Einsatzkräfte und 120 Notärzt:innen im Pool
 

Oberösterreich (Anfragebeantwortung betreffend Rettungsdienste in Oberösterreich, 28.11.2022)

  • Rotes Kreuz:
    • 7209 freiwillige Rettungssanitäter:innen
    • 611 berufliche Rettungssanitäter:innen
    • 173 freiwillige Notfallsanitäter:innen
    • 241 berufliche Notfallsanitäter:innen
    • 331 Zivildiener (Rettungssanitäter) 
  • ASB:
    • 575 freiwillige Rettungssanitäter:innen
    • 55 berufliche Rettungssanitäter:innen (+1 FSJ)
    • 97 freiwillige Notfallsanitäter:innen
    • 47 berufliche Notfallsanitäter:innen
    • 83 Zivildiener (Rettungssanitäter)
  • Eintreffzeiten OÖ 2022 ASB: 9min 8sec, RK: 11,62 Min.

Rotes Kreuz

  • 37.000 Freiwillige im Rettungsdienst (Website Rotes Kreuz)
  • Aussage Chefarzt ÖRK bei einer Veranstaltung: 47.000 Mitarbeiter:innen im Rettungsdienst, davon ca. 40.000 Ehrenamtliche, 3.000 Beruflich und 4.000 Zivildiener; die Ehrenamtlichen decken etwa 50% der Vorhaltestunden ab, Berufliche 25% und Zivildiener 25%; Einsätze sind zu etwa je einem Drittel auf Berufliche, Zivildiener und Freiwillige aufgeteilt, 80-85% der Sanitäter:innen sind Rettungssanitäter; etwa 5% der Einsätze sind „relevante“ Einsätze, wo Patienten kritisch krank oder verletzt sind (Video: 20 Jahre SanG, ab Min. 23:25)
  • ca. 550 FSJ-Praktikant:innen (96% der gesamt 573 im ÖRK sind im Rettungsdienst tätig) (Jahresbericht 2021)
  • RK Wien
  • RK NÖ
  • RK OÖ: ca. 7.200 freiwillige Mitarbeiter:innen, 602 berufliche Mitarbeiter:innen und 305 Zivildiener im Rettungsdienst (Quelle: Krone print vom 18.9.2022 „Anonymer Brief offenbart Ärger im Rettungsdienst“)
  • RK Steiermark
  • RK Tirol
  • RK Kärnten: 1.667 Sanitäter:innen, davon 419 berufliches Personalim Sanitätsdienst und 38 in der Rettungsleitstelle Kärnten (Quelle Leistungsbericht 2021
  • RK Salzburg
  • RK Vorarlberg (Artikel VOL.AT 20.1.2022)
    • 227 hauptberufliche Mitarbeiter (Vollzeitäquivalente)
    • 1.254 ehrenamtliche Mitarbeiter:innen (388 weiblich, 866 männlich)
    • Rettungsdienst (RS/NFS) 794 (253 weiblich, 541 männlich)
    • FSJ 24
  • RK Burgenland (Leistungsbericht 2021)
    • 908 ehrenamtliche Sanitäter:innen (218 Frauen, 690 Männer)
    • 331 First Responder

Samariterbund (4-Jahresbericht 2018-2021)

  • 2.704 Rettungssanitäter:innen, 588 Notfallsanitäter:innen
  • 1860 Zivildienst
  • 59 Notärzt:innen

Johanniter-Unfall-Hilfe (Jahresbericht 2021)

  • 181 Hauptberufliche im Krankentransport, Rettungsdienst, Fahrdienst
  • 144 Hauptberufliche in Test- und Impfstationen
  • 608 Ehrenamtliche (unklar in welchen Sparten)
  • 158 Zivildiener (unklar in welchen Sparten)

Malteser

  •  

Grünes Kreuz

  • Grünes Kreuz Rettung und Soziale Dienste
  • Grünes Kreuz Steiermark: 100 Mitarbeiter:innen und zahlreiche Ehrenamtliche (Katastrophenschutz Steiermark)

SMD (Jahresbericht 2020)

  • über 100 Mitarbeiter:innen (unklar in welchen Sparten)

Freiwillige Feuerwehr Admont (Website)

  • 42 Rettungssanitäter:innen, 16 Leitstellendisponent:innen

Österreichisches Bundesheer (Bericht Wiener Zeitung vom 5.12.2020)

  • 334 Sanitätsunteroffiziere
  • 133 Notfallsanitäter
  • 192 Rettungssanitäter
  • 80 Ärzte

Polizei 

  • gesamt österreichweit 283 Polizeisanitäter:innen in verschiedenen Einsatzgebieten, z.B. LPD Wien 18 NFS und RS im San-Trupp, WEGA 19 Einsatzsanitäter, Fremdenpolizei und Anhaltevollzug der LPD Wien 31 Polizeisanitäter:innen (Quelle: Magazin des BMI Jänner 2022), z.B. Salzburg 60 (ORF Salzburg 2.1.22)

Ausbildungsstufen

Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Zusatzkompetenzen
  • Ausbildungsstufen laut Sanitätergesetz (SanG, SanAV)
  • Rettungssanitäter (RS) – 100 Stunden Theorie, 160 Stunden Praxis

    Voraussetzung für Modul 2 = NFS Ausbildung sind 160 Stunden Tätigkeit als RS.

  • Notfallsanitäter (NFS) –  160 Stunden Theorie, Krankenhauspraktikum 40 Stunden, Praktikum am Notarztsystem 280 Stunden (davon 120 auch im Krankenhaus zulässig) 
  • Notfallsanitäter mit der allgemeinen Notfallkompetenz Arzneimittellehre (NFS-NKA) – zusätzlich zu NFS 40 Stunden Theorie
  • Notfallsanitäter mit der allgemeinen Notfallkompetenz Venenzugang und Infusion (NFS-NKV) – Zusätzlich zu NFS-NKA 10 Stunden Theorie und 40 Stunden Krankenhauspraktikum

    Voraussetzung für NKI Ausbildung sind 500 Stunden Tätigkeit im Notarztsystem.
  • Notfallsanitäter mit der besonderen Notfallkompetenz Intubation (NFS-NKI) – zusätzlich zu NFS-NKV 30 Stunden Theorie und 80 Stunden Intensivpraktikum im Krankenhaus
  • Für die berufliche Ausübung muss zusätzlich ein „Berufsmodul“ im Ausmaß von 40 Stunden absolviert werden.

Ausbildungszeit Rettungssanitäter:in (~85% in Österreich): 260 Stunden
Höchste mögliche Ausbildungszeit gesamt: 940 Stunden (zusätzlich 160 Stunden Rettungspraxis für NFS und 500 Stunden Praxis im Notarztsystem IN DENEN KEIN AUSBILDUNGSVERHÄLTNIS BESTEHT ergibt die oft kolportierten 1.600 Stunden)

Rettungsmittel mit Notärzten

flächendeckend in ganz Österreich 
Fahrzeugtypen und Ausstattung 
Notarzthubschrauber (NAH)
Mindestbesetzung: Pilot:in, Notärzt:in und Flugsanitäter:in
Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)
Standardbesetzung: Notärzt:in und Notfallsanitäter:in als Lenker:in; vereinzelt auch Rettungssanitäter:innen, wenn Notfallsanitäter:innen im Rettungsdienst eingesetzt sind (z.B. Wien)
Stationierung: an öffentlichen Krankenanstalten, eigenen Notarztstützpunkten oder an Rettungsdienststellen

 

Ausstattung: kann je nach Bundesland und Organisation variieren; meist Equipment, das nicht ohnedies am Rettungstransportwagen (RTW) mitgeführt wird, z.B. mechanische Reanimationshilfe, großes Ampullarium, EKG Monitoring, Beatmungsgerät, Intubationsgeräte (Videolaryngoskop), Equipment zur Versorgung von Kindern, Ultraschall etc. 

Ein NEF bringt den Notarzt zur Einsatzstelle, kann selbständig jedoch keine Patient:innen transportieren.

 

Notarztwagen (NAW)
Mindestbesetzung: Notärzt:in, 2 Notfallsanitäter:innen
Im Gegensatz zum NEF wird der Patient direkt im NAW transportiert und es braucht dazu kein zweites Fahrzeug. Dieser Fahrzeugtyp ist in Österreich nicht mehr üblich und wurde seit 2013 zunehmend von NEFs abgelöst.
BIT, SNAW, ITW, ITH
Rettungsmittel für Intensiv- bzw. Sekundärtransporte
Mindestbesetzung: Notärzt:in, 2 Notfallsanitäter:innen bzw. 1 RS+1NFS
Bettenintensivtransporter, Sekundärnotarztwagen, Intensivtransportwagen, Intensivtransporthubschrauber werden für die Verlegung von Patient:innen herangezogen, die einer ärztlichen Betreuung bedürfen. Oft werden dafür gesondert Ärzte für einzelne Fahrten eingesetzt. Stehen keine Intensivtransporte an, werden diese Fahrzeuge mit höher qualifiziertem Rettungspersonal und ohne Notärzte an Board im Rettungsdienst eingesetzt.
Anzahl der Stützpunkte

(Bundesländer sortiert nach Einwohnerzahl)

Die ÖGARI spricht von rund 140 NEFs und bis zu 40 NAH („Indikation zum Notarzteinsatz„)

Es gibt keine bundeseinheitlich erfassten Daten. Hier einer Übersicht, zusammengestellt aus unterschiedlichen Quellen.

NAH: Chriostophorus (C), Martin (M), andere (A), saisonal (s)

Bundesland NAH NEF+NAW
Wien
1C
7
Niederösterreich
4C
32
Oberösterreich
2C+1M
18
Steiermark
3C
18-22
Tirol
4C+3M+3A+6s
14
Kärnten
1C+1A+2s
9
Salzburg
1C+3M
5+2
Vorarlberg
1C+2s
6+1
Burgenland
1C
7
Gesamt
29(+10s)
ca. 120
Quellen:
NAH: Website ÖAMTC, Website Martin Flugrettung, Daten für Tirol aus dem Benchmarkbericht 2020, Wikipedia „Flugrettung Österreich“ 
NEF: Stadt Wien, Notruf NÖ, Bericht Landesrechnungshof OÖ, keine klare Quellenlage in der Steiermark (laut Katastrophenschutz sind 22 gelistet, in Medienberichten spricht man von 18-20), ÄLRD Tirol Benchmarkbericht 2020, Kärnten keine offiziellen Zahlen auffindbar, Salzburg laut Website Rotes Kreuz, Vorarlberg laut Jahresbericht 2021 Rotes Kreuz, Burgenland Leistungsbericht 2020 Rotes Kreuz.

Rettungsmittel ohne Notzärzte

Fahrzeugtypen und Ausstattung nach Bundesländern 
Fahrzeugtypen
B-KTW

Fahrzeugart: Behelfskrankentransportwagen

Verwendung: Einfacher Krankentransport

Besatzung: 1 Rettungssanitäter

BIT

Fahrzeugart: Bettenintensivtransporter

Verwendung: notarztpflichtige Überstellung

Besatzung: Rettungssanitäter + Notfallsanitäter + Notarzt

BKTW-R

Fahrzeugart: Behelfskrankentransportwagen-Rollstuhl

Verwendung: 

Besatzung: 

ELF

Fahrzeugart: Einsatzleiterfahrzeug

Verwendung: Einsatzunterstützung

Besatzung: Sanitäter mit Einsatzleiterausbildung

GKTW

Fahrzeugart: Grossraum Krankentransportwagen

Verwendung: 

Besatzung:

ITW

Fahrzeugart: Intensivtransportwagen

Verwendung: notarztpflichtige Überstellung, Rettungsdienst

Besatzung: Notfallsanitäter + Notfallsanitäter (+ Notarzt)

KTW

Fahrzeugart: Krankentransportwagen

Verwendung: Qualifizierter Krankentransport, Rettungsdienst

Besatzung: 2 Rettungssanitäter

KTW-B

Fahrzeugart: Krankentransportwagen

Verwendung: Qualifizierter Krankentransport

Besatzung: 2 Rettungssanitäter

KTW-COVID

Fahrzeugart: Krankentransportwagen

Verwendung: Transport von COVID-19 Patient:innen

Besatzung: Rettungssanitäter + Rettungssanitäter mit Schutzausrüstung

NKW

Fahrzeugart: unbekannt

Verwendung: unbekannt

Besatzung: ungekannt

N-RTW

Fahrzeugart: Notfall-Rettungsgransportwagen

Verwendung: 

Besatzung:

REF

Fahrzeugart: Rettungseinsatzfahrzeug

Verwendung: Einsatzleiterfahrzeug

Besatzung: Einsatzleiter

RTW

Fahrzeugart: Rettungstransportwagen

Verwendung: Rettungsdienst, qualifizierter Krankentransport

Besatzung: Rettungssanitäter

RTW-B

Fahrzeugart: Mehrzweckfahrzeug / MZF lt. Vertrag

Verwendung: niederschwellige Rettungseinsätze und Krankentransporte

Besatzung: kann mit 2 Rettungssantitätern besetzt werden, soll zumindest 1 Notfallsanitäter

RTW-C

Fahrzeugart: Rettungstransportwagen Typ C

Verwendung: Rettungsdienst, qualifizierter Krankentransport

Besatzung: Rettungssanitäter + Notfallsanitäter NKV

Sanitätsmotorrad

Fahrzeugart: Motorradstaffel

Verwendung: First Responder

SEW

Fahrzeugart: Sanitätseinsatzwagen

Verwendung: Krankentransport und Rettungsdienst

Besatzung: 2 Rettungssanitäter

SNAW

Fahrzeugart: Sekundär-Notarztwagen

Verwendung: notarztpflichtige Überstellung

Besatzung: Rettungssanitäter + Notfallsanitäter + Notarzt

SRTW

Fahrzeugart: Sekundär-Rettungstransportwagen

Verwendung: Sekundäre Überstellung ohne Notarztbegleitung

Besatzung: Rettungssanitäter + Notfallsanitäter

WIEN

Wiener Berufsrettung

Fuhrpark mit über 100 Fahrzeugen (Website Berufsrettung Fuhrpark)

  • Rettungswagen (RTW)
  • Bettenintensivtransporter (BIT)

Wiener Rotes Kreuz (OTS 1.7.2022)

  • KTW
  • 6 Rettungstransportwagen (RTW)
  • 5 Notfallkrankentransportwagen (NKTW)

Samariterbund Wien

  • KTW
  • RTW
  • NKTW

Grünes Kreuz

  • KTW
  • RTW

Johanniter Unfallhilfe

  • KTW
  • RTW

SMD

  • KRTW
  • RTW

Malteser Hospitaldienst

  • tbd
NIEDERÖSTERREICH

Rotes Kreuz Niederösterreich

  • ca. 250 Krankentransportwagen (KTW)
  • Behelfskrankentransportwagen (B-KTW)
  • Krankentransportwagen (SKTW)
  • 74 Rettungstransportwagen (RTW) (geplant 58)
  • ca. 50 Rettungstransportwagen Typ C (RTW-C) – Mindestbesetzung 1 NFS (geplant 80)
  • Sekundärnotarztwagen (SNAW)

Samariterbund Niederösterreich

  • BKTW
  • RTW
  • RTW-C: Mindestbesetzung 1 NFS-NKV
  • SNAW
  • BIT
  • KTW
  • KTW-B
  • SRTW (ASB St. Georgen)

SMD

  • KRTW
  • RTW
OBERÖSTERREICH

Rotes Kreuz Oberösterreich (Anfragebeantwortung)

  • 296 Sanitätseinsatzwagen (SEW) (246 im Dienst)
  • Intensivtransportwagen (ITW) 

Samariterbund (Anfragebeantwortung)

  • 4 Rettungswagen (RTW) 24/7, 1 12/5 
  • 32 Notfall-Krankenwagen (NKW)
  • Intensivtransportwagen (ITW)
 
Samariterbund Linz Fahrzeugtypen (Richtlinie zur Aus- und Fortbildung sowie zur Fahrzeugbesetzung im Samariterbund Linz, Dez. 2022):
  • Rettungswagen (RTW) lt. Norm
    Besetzung für Fahrer und Lenker: NFS oder RS+
  • Notfallkrankenwagen (NKW) lt. Norm
    Besetzung für Fahrer und Lenker: RS+ oder RS
  • Krankenwagen ([KTW] vor Norm – T4 Flachdach – auslaufendes Modell)
    Besetzung Fahrer und Lenker: RS
  • Behinderten- und Krankenwagen ([BKTW] keine Norm für Kfz)
    Besetzung für Fahrer und Lenker: RS
  • Behindertenwagen ([BTW] keine Norm für Kfz und Ausstattung)
    Besetzung für Fahrer und Lenker: 16h
STEIERMARK

Rotes Kreuz Steiermark

  • Intensivtransportwagen (ITW)
  • Rettungstransportwagen (RTW)
  • Behelfskrankentransportwagen-Rollstuhl (BKTW-R)
  • Sanitätseinsatzwagen (SEW)
  • Behelskrankentransportwagen (BKTW)
  •  

Samariterbund Steiermark Rettung und Soziale Dienste gemeinnützige gGmbH

  • RTW
  • KTW
  • ITW
TIROL

Rettungsdienst Tirol GmbH

  • Krankentransportwagen (KTW) – Mindestbesetzung 2 RS
  • Rettungstransportwagen (RTW)
  • Notfall-Rettungstransportwagen (N-RTW) 
  • Mehrzweckfahrzeug RTW-B
  • RTW-C: Zielbesetzung: NFS-NKV als Transportführer
  • Einsatzleiterfahrzeug (ELF): Einsatzunterstützung für RTW bei Notfalleinsätzen ohne Notarzt; Besetzung: NKI mit erweiterter AML
  • Motorradstaffel
KÄRNTEN

Rotes Kreuz Kärnten (Leistungsbericht 2021

  • gesamt 148 Einsatzfahrzeuge
  • davon 24h besetzt: 35 Fahrzeuge
  • 10 Notarzteinsatzfahrzeuge (NEF)
  • 97 Rettungswagen (RTW)
  • 23 Sanitätseinsatzwagen (SEW)
  • 31 Behelfskrankentransportwagen (BKTW)
  • 9 GU Anhänger
Samariterbund
 
SALZBURG

Rotes Kreuz Salzburg

  • Sanitätsmotorrad
  • Rettungstransportwagen (RTW)
  • Krankentransportwagen (KTW)
  • Mannschaftstransportwagen mit Rollstuhlrampe (BTW)
  • Grossraum Krankentransportwagen (GKTW)
VORARLBERG

Rotes Kreuz Vorarlberg

  • 36 Rettungstransportwagen (RTW) – Mindestbesetzung 2 RS
  • 37 Krankentransportwagen (KTW) – Mindestbesetzung 2 RS

Samariterbund

  • 3 Rettungstransport (RTW)- Mindestbesetzung 1 NFS + 1 RS
  • 4 Krankentransportwagen (KTW) – Mindesbesetzung 2 RS
BURGENLAND

Rotes Kreuz Burgenland

  • Rettungstransportwagen (RTW)
  • Sanitätseinsatzwagen (SEW)

Wo werden Sanitäter eingesetzt?

Organisationen und Institutionen

Anwendung von Qualifikationen und FREIGEGEBENE MEDIKAMENTE 

Arzneimittelliste für Notfallsanitäter:innen und anwendbarkeit der Kompetenzen
Anwendung von erworbenen Notfallkompetenzen

Ob die gesetzlich vorgesehene besondere Notfallkompetenz NKI von Notfallsanitätern eingesetzt werden darf, hängt vom jeweiligen Chefarzt der jeweiligen Organisation, für die man tätig ist, ab. Beispiel: NKI bei der Berufsrettung in Wien darf diese besondere Notfallkompetenz in seiner ehrenamtlichen Tätigkeit beim Roten Kreuz nicht anwenden.

Ebenso dürfen DGKP ihre beruflich erworbenen Qualifikationen (z.B. Legen eines Zugangs) in der Tätigkeit im Rettungsdienst nicht anwenden. 

Arzneimittelliste 1 und 2

Das SanG sieht vor, dass Notfallsanitäter:innen eigenverantwortlich und ohne vorherige ärztliche Anordnung die für ihre Tätigkeit erforderlichen Arzneimittel verabreichen dürfen (SanG §10 A1 Z3). Die Medikamente müssen zuvor vom Chefarzt der jeweiligen Einrichtung freigegeben worden sein.

 

Arzneimittelliste 1 = für alle Notfallsanitäter

Arzneimittelliste 2 = ab Zusatzqualifikation NKA

Achtung! Die hier angeführten Arzneimittellisten sind nicht als medizinische Referenz zu verstehen, sondern lediglich zur Illustration der Unterschiedlichkeit der Systeme!
 
Es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Richtigkeit der hier angeführten Arzneimittel. Es gelten immer die von der eigenen Organisation freigegebenen Medikamente und dazugehörigen Algorithmen!

Eine weitere Übersicht aus anderer Quelle zusammengestellt und basierend auf Einträge im SanForum findet sich auch unter https://docs.google.com/spreadsheets/d/1KilQ_eldeqARLz35meBSF3w3FiDvzoje1vT714sqgx4/htmlview#gid=0.

Samariterbund 

Bundesweite Arzneimittellisten 1 und 2

laut freigegebenen Algorithmen (übermittelt von einem BVRD.at-Mitglied basierend auf V2.1 Stand 22.9.2022)

  • Schwellung der oberen Atemwege – Epinephrin inhalativ
  • Schwere anaphylaktische Reaktion – Adrenalinautoinjektor
  • Akuter Bronchospasmus –  
    Salbutamol/Ipratropium inhalativ
    Fenoterol/Ipratropium inhalativ
  • Opiatintoxikation – Naloxon via MAD nasal
  • Ischämischer Thoraxschmerz – Acetylsalicylsäure
  • Bestehender zerebraler Krampfanfall – Diazepam rektal
    Midazolam bukkal
    Midazolam MAD nasal
  • Fieber mit Krampfanfall bei Kindern – Paracetamol rektal
  • traumatische / viszerale Schmerzen – Methosyfluran inhalativ
  • Starke Blutung – Tranexamsäure i.v.
  • Opiatintoxikation – Naloxon i.v.
  • Atem-Kreislauf-Stillstand schockbarer Rythmus – Epinephrin i.v. und Amiodaron i.v und isotone, kristalloide Elektroyltlösung i.v.
  • Atem-Kreislauf-Stillstand nicht schockbarer Rythmus – Epinephrin i.v. und isotone, kristalloide Elektroyltlösung i.v.
  • Schwere anaphylaktische Reaktion – Epinephrin i.m.
    isotone, kristalloide Elektrolytlösung i.v.
    Diphenhydramin i.v.
    Prednisolon i.v.
  • Hypertensiver Notfall – Urapidil i.v. und isotone kristalloide Elektrolytlösung i.v.
  • Hypovolämie – isotone Elektrolytlösung i.v.
  • bestehender zerebraler Krampfanfall – Lorazepam i.v.
    Midazolam i.v.
  • Hypoglykämie – Glucose i.v.
  • Allergische Reaktion / Hautreaktion – Diphenhydramin i.v. und isotone kristalloide Elektrolytlösung
Rotes Kreuz 

Freigabe durch Chefärzte je nach Bundesland verschieden

Arzneimittelliste I+II österreichweit (Maximalvariante) – freigegeben als Lehrunterlage auf der Kursplattform des Roten Kreuzes (V 1.1., Stand Nov. 2022)

  • Acetylsalicylsäure
  • Adrenalin (Epinephrin)
  • Diazepam
  • Fenoterolhydrobromid & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Berodualin)
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Paracetamol
  • Salbutamol
  • Salbutamol & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Combivent)
  • Adrenalin
  • Amiodaron
  • Dimetinden
  • Diphenhydramin
  • Esketamin
  • Flumazenil
  • Glucose
  • isotone Elektrolytelösung
  • Lorazepam
  • Methoxyfluran
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Ondansetron
  • Paracetamol
  • Prednisolon / Methylprednisolon
  • Tranexamsäure
  • Urapidil

Wien

Arzneimittelliste I & II des österreichischen Roten Kreuzes Landesverband Wien (übermittelt von einem BVRD.at-Mitglied Stand Oktober 2022)

  • Acetylsalicylsäure
  • Adrenalin (Epinephrin)
  • Diazepam
  • Fenoterolhydrobromid & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Berodualin)
  • Methoxyfluran
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Paracetamol
  • Prednisolon / Methylprednisolon
  • Salbutamol
  • Salbutamol & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Combivent)
  • Acetylsalicylsäure
  • Adrenalin (Epinephrin)
  • Amiodaron
  • Dimetinden
  • Diphenhydramin
  • Glucose
  • kristalloide Infusionslösung
  • Lorazepam
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Prednisolon / Methylprednisolon
  • Tranexamsäure
  • Urapidil

Niederösterreich

Online laufend aktualisiert abrufbar unter https://rdmed.n.roteskreuz.at

  • Acetylsalicylsäure
  • Adrenalin (Epinephrin)
  • Diazepam
  • Fenoterolhydrobromid & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Berodualin)
  • Methoxyfluran
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Paracetamol
  • Prednisolon / Methylprednisolon
  • Salbutamol
  • Salbutamol & Ipratropiumbromid (Kombinationspräparat Combivent)
  • Acetylsalicylsäure
  • Adrenalin (Epinephrin)
  • Amiodaron
  • Dimetinden
  • Diphenhydramin
  • Glucose
  • kristalloide Infusionslösung
  • Lorazepam
  • Midazolam
  • Naloxon
  • Prednisolon / Methylprednisolon
  • Tranexamsäure
  • Urapidil
Bergrettung Bundesverband

Kompendium für Sanitäter

Anzuwenden laut freigegebenen Algorithmen

  • Paracetamol
  • Adrenalin mittels Autoinjektor i.m.
  • Betamimetikum oder Kombinationspräparat mit Verneblermaske (z.B. Sultanol Inhalationslösung, Berodualin, Combivent), optional als Dosieraerosol (z.B. Sultanol DA, Berodual DA)
  • Diazepam rektal, z.B. Stesolild Rektiole, Diazepam Rektiole
  • Adrenalin mittels Autoinjektor i.m.
  • Dimentidenmaleat i.v. z.B. Fenistil
  • Glyceroltrinitrat sublingual, z.B. Nitrolingual Pumpspray
  • Vollelektrolytelösung i.v.
  • Glucose i.v.
  • Adrenalin i.v., Amiodaron i.v., kristallines Volumen

RechtLiches

Bundesgesetze – Landesgesetze
Bundesgesetze

Bundesgesetz über Ausbildung, Tätigkeiten und Beruf der Sanitäter (Sanitätergesetz – SanG)

BGBl. Nr. 30/2002

Regelt u.a.

  • die Aufgaben und Pflichten von Rettungssanitätern und Notfallsanitätern
  • die verschiedenen Kompetenzstufen (RS, NFS, NKA, NKV, NKI)
  • Anerkennung und Nostrifikation
  • wie und für wen man als Sanitäter tätig werden kann
  • Tätigkeitsausweis und Fortbildungspass
  • Voraussetzungen Regelung und Umfang der Ausbildung
  • Fortbildung und Rezertifizierung

 

Verordnung der Bundesministerin für Gesundheit und Frauen über die Ausbildung zum Sanitäter – Sanitäter-Ausbildungsverordnung – San-AV

BGBl. II Nr. 420/2003

Regelt die Ausbildung von Rettungssanitätern und Notfallsanitätern

Landesgesetze (nach Datum absteigend)

Rettungsdienstgesetz 2017 (NÖ RDG)

LGBl. Nr. 101/2016

Wiener Rettungs- und Krankentransportgesetz – WRKG

LGBl. Nr. 39/2004

Gesetz vom 1. Juli 2009, mit dem der öffentliche Rettungsdienst in Tirol geregelt wird (Tiroler Rettungsdienstgesetz 2009)

LGBl. Nr. 69/2009

Gesetz vom 5. Dezember 1995 über das Rettungswesen (Burgenländisches Rettungsgesetz 1995)

LGBl. Nr. 30/1996

Gesetz über die anerkannten Rettungsdienste in Kärnten (Kärntner Rettungsdienstgesetz – K-RDG) LGBl Nr 96/1992

Gesetz vom 7. Dezember 1989 über die Rettungsdienste (Steiermärkisches Rettungsdienstgesetz)

LGBl. Nr. 20/1990

Gesetz vom 4. März 1988 über das Hilfs- und Rettungswesen im Land Oberösterreich (Oö. Rettungsgesetz 1988)

LGBl.Nr. 27/1988

 

Gesetz vom 8. Juli 1981 über das örtliche Hilfs- und Rettungswesen im Lande Salzburg (Salzburger Rettungsgesetz)

LGBl Nr 78/1981

Gesetz über das Rettungswesen (Rettungsgesetz) Vorarlberg

LGBl.Nr. 46/1979

Finanzen

Wie wird der Rettungsdienst und Krankentransport finanziert?

Das Rettungswesen wird durch die Gemeinden finanziert. Die Vorhaltekosten für den Notarztdienst werden von den Ländern übernommen.

 

Darüber hinaus gibt es eine Transportkostenverrechnung mit den Sozialversicherungen.

Spezifische Länderinfos

In Niederösterreich wurde die Finanzierung 2021 neu aufgestellt. In einem Normkostenmodell werden Rettungsdienstbeiträge vereinheitlicht über das Landabgewickelt. Rettungsorganisationen müssen so nicht mehr mit jeder Gemeinde einzeln um den „Rettungs-Euro“ verhandeln.

In Wien kostet der Rettungsdienst 35,40 Euro/Einwohner pro Jahr (Krone, 9.10.2022)

In Salzburg kostet der Rettungsdienst 11,27 Euro/Einwohner pro Jahr (Krone, 9.10.2022)

In Kärnten stehen für Rettungsdienste künftig 13,3 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung (https://kaernten.orf.at/stories/3177329/), davon 11,9 Millionen Euro an das Rote Kreuz als größten Anbieter, Samariterbund 816.714 Euro, Johanniter 79.775 Euro.

Berg-, Wasser-, Höhlenrettung und Rettungshundebrigade bekommen 1,18 Millionen Euro.

Auf Einwohner:innen gerechnet kommt man damit auf ca. 23,71 Euro/Einwohner.

FEhlende Infos 

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Was wir über den Rettungsdienst in Österreich wissen
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