18 Mai Sanitäter:innen gehen wieder leer aus
Wem jegliche Wertschätzung einmal mehr vorenthalten bleibt, sind die rund 43.000 Sanitäter*innen in diesem Land.
Auch Sanitäter*innen haben in den letzten Monaten Übermenschliches geleistet: Sie sind rund um die Uhr unter widrigsten Umständen im Einsatz, bei jedem Wetter, in 12 bzw. 24-Stunden-Diensten durchgehend mit FFP2-Masken und oft auch in Schutzanzügen – teils unter größten körperlichen Anstrengungen: z.B. beim Tragen von Patient*innen über viele Stockwerke oder etwa bei Reanimationen. Im Gegensatz zu anderen im Gesundheitsberuf sind sie selbst auch noch für die Hygieneaufbereitung zuständig und tragen insgesamt gerade bei lebensbedrohlichen Notfällen große Verantwortung. Nur darüber berichtet keiner.
Auch Sanitäter*innen sind tagtäglich im Kontakt mit COVID-19-positiv getesteten Personen – bei Intensivtransporten, Krankentransporten, Rettungseinsätzen, in Teststraßen, bei Testungen in der Wohnumgebung von Erkrankten – und deshalb einer deutlich erhöhten Infektionsgefahr ausgesetzt. Nur erhebt das keiner, z.B. weil Erkrankungen von Sanitäter*innen oft nicht an die AUVA gemeldet wurden und werden.
Auch Sanitäter*innen zählen zu den Gesundheitsberufen. Nur denkt daran keiner, weil sie aufgrund der geringen Ausbildung keinen Berufsschutz genießen und nicht im Gesundheitsberuferegister erfasst sind. Denn auch da wurden sie übergangen.
BVRD.at fordert Bonus auch für Sanitäter:innen
Aus all diesen Gründen fordert der Bundesverband Rettungsdienst denselben steuerfreien Corona-Bonus von 500,- Euro für Sanitäter*innen: Für berufliche Mitarbeiter*innen, für Zivildiener und für Mitarbeiterinnen des freiwilligen sozialen Jahres im Rettungs- und Krankentransport. Selbstverständlich sollen auch die freiwilligen Sanitäter*innen bedacht werden, zumindest mit einer steuerlichen Entlastung im selben Ausmaß.
Als Fußnote, was eine Wertschätzung von 500,- Euro Corona-Bonus für Einzelne bedeuten würde: Das Einstiegsgehalt für vollbeschäftigte (40h) Rettungssanitäter*innen liegt in Österreich monatlich bei etwa 1.700,- Euro brutto inkl. aller Zulagen. Die Zivildiener-Entschädigung beträgt 351,70 Euro, Mitarbeiterinnen des freiwilligen sozialen Jahres bekommen 260,- Euro „Taschengeld“ monatlich.
Über den BVRD.at
Der Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) ist ein gemeinnütziger Verein und versteht sich als organisationsübergreifende Plattform und Fachvertretung für alle im präklinischen Gesundheitsbereich tätigen Personengruppen. Als Interessensvertretung für Sanitäterinnen und Sanitäter setzt er sich mit Aktivitäten zur fachlichen Förderung und organisationsübergreifenden Vernetzung für die Weiterentwicklung und Anliegen eines modernen, patientenorientierten und qualitativ hochwertigen Rettungsdienstes in Österreich ein.