Camillo Award 2020

Rückblick

Am 13.2.2020 wurde erstmals in Österreich der Camillo Award des BVRD.at vergeben. Wir gratulieren allen Gewinnerinnen und Gewinnern und bedanken uns für eine großartige Award-Verleihung!

Im Palais Epstein in Wien wurde am 13.2.2020 der erste Camillo Award des Bundesverband Rettungsdienst (BVRD.at) im Rahmen einer Festveranstaltung auf Einladung von Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka vergeben.

Für den Award-Initiator und Vizepräsidenten des BVRD.at Clemens Kaltenberger geht es mit dem Preis darum, besonders verdiente Kolleginnen und Kollegen vor den Vorhang zu holen und mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen: „Das Ziel des BVRD.at ist die Weiterentwicklung und die Förderung der Präklinik. Wir wollen Impulse setzen und einen Diskurs schaffen, um das Thema vor den Vorhang zu holen. Denn wir sind der Meinung, dass Sanitäter:innen mit einer entsprechenden Aus- und Weiterbildung im Hinblick auf künftige Herausforderungen im Gesundheitsbereich einen ganz wesentlichen Beitrag leisten können.“

Nationalratspräsident Mag. Wolfgang Sobotka betonte in seiner Begrüßung wie wichtig es sei, Mensch zu bleiben – auch in extremen Situationen: „Die Verantwortung, die jede und jeder bereit ist, für andere wahrzunehmen, das macht den Wert unserer Gesellschaft aus.“

In einer Diskussionsrunde mit Notfallsanitäterin Gabriela Hein, dem diplomierten Schweizer Rettungssanitäter Mathias Duschl, dem 2. Vorsitzenden vom Deutschen Berufsverband Rettungsdienst e.V. Frank Flake, dem Geschäftsführer der Rettungsdienst Tirol GmbH Andreas Karl sowie dem Studiengangsleiter Soziale Arbeit der FH St. Pölten Prof. 

© Parlamentsdirektion/Johannes Zinner

Christoph Redelsteiner ging es um Qualitätsfragen des österreichischen Rettungsdienstes und Möglichkeiten der Weiterentwicklung. Einig waren sich alle, dass eine höhere Wertschätzung der Arbeit von Sanitäterinnen und Sanitätern und ein entsprechender Stellenwert in der präklinischen Gesundheitsversorgung der entscheidende Faktor für eine verbesserte Motivation in diesem Berufsfeld ist.

Mit dem Camillo Award wird ein sichtbares Zeichen für die Leistungen und Dienste aller Sanitäter:innen in diesem Land gesetzt, unabhängig davon, ob sie ihre Arbeit haupt- oder ehrenamtlich ausführen und in welcher Organisation sie tätig sind. Namensgeber ist Camillo de Lellis, der Schutzpatron der Sanitäter:innen.

Moderiert wurde der Abend von ORF-Journalist Markus Voglauer, der sich auch selbst als ÖAMTC-Flugretter engagiert.

Fotogalerie

Fotocredits: © Parlamentsdirektion/Johannes Zinner

Die Gewinner:innen

Diskussionsrunde

FH-Prof. DSA Mag. (FH) Dr. PhDr. Christoph Redelsteiner, MSC

„Ausbildungsmodelle dürfen keine Sackgassenberufe erzeugen.“

 

FH-Prof. DSA Mag. Dr. PhDr. Christoph Redelsteiner kommt aus der rettungsdienstlichen Praxis. Er ist Diplomsozialarbeiter, Gesundheitswissenschafter, Notfallsanitäter und hat u.a. die Ausbildung zum Paramedic in den USA absolviert. Er ist einer der Gründungsväter des Vorgängervereins des BVRD.at. Heute ist er Studiengangsleiter Soziale Arbeit am Department Soziales der FH St. Pölten und setzt sich für die Durchlässigkeit von Gesundheitsberufen ein.

Gabriela Hein

„Wir könnten als Sanitäter viel mehr im Gesundheitswesen beitragen und hätten gerne die Anerkennung, die wir verdienen.“
Gabriela Hein ist seit vielen Jahren hauptberuflich beim Roten Kreuz in Linz beschäftigt. Sie ist Notfallsanitäterin mit der Sonderausbildung für Intensivtransporte, Lehrbeauftragte für Erste Hilfe und Lehrsanitäterin.
Frank Flake
„Österreich ist da, wo Deutschland vor 10 Jahren war.“

Frank Flake ist Leiter Rettungsdienst und Dienststellenleiter beim Malteser Hilfsdienst in Oldenburg, Deutschland. Er ist Notfallsanitäter, Praxisanleiter sowie Dozent im Rettungsdienst, Kurskoordinator und Instruktor. Als 2. Vorsitzender des Deutschen Bundesverbandes Rettungsdienst setzt er sich für berufspolitische Anliegen der Sanitäter:innen ein.

Mathias Duschl

„Die Schweizer Ausbildung ist eine der besten in Europa.“

Matthias Duschl ist Rettungsassistent und Diplomrettungssanitäter. Hauptberuflich arbeitet er bei der Firma Skillqube, die Simulationstechnologie entwickelt. Er ist Mitgründer sowie Programmdirektor der European Resuscitation Academy, welche Rettungsdienstsysteme dabei unterstützt, die Überlebensrate bei Herz-Kreislauf-Stillstand zu verbessern. Als diplomierter Rettungssanitäter ist er im Kanton Wallis in der Schweiz aktiv.

Andreas Karl, MSc

„Gute Sanitäter:innen zu finden wird immer schwieriger.“

Andreas Karl ist wirtschaftlicher Geschäftsführer der „Rotes Kreuz Tirol gemeinnützige Rettungsdienst GmbH“. Seit über 20 Jahren ist er Lehrbeauftragter im Bezirkskrankenhaus Kufstein, an der Krankenpflegeschule Kufstein und in der Rotkreuz-Akademie beim Landesverband Tirol. Unter seiner Projektleitung wurde das Tiroler Rettungsdienstgesetz für die Bietergemeinschaft Rettungsdienst Tirol umgesetzt.